Vision und Positionierung zur Bundestagswahl 2025
Die Innungskrankenkassen legen ihre Positionen zur Gesundheitspolitik für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in politisch brisanten Zeiten vor. Denn schon vor dem Bruch der Koalition am 6. November 2024 war klar, dass die Versicherten und Arbeitgeber – deren Bedürfnisse für die Innungskrankenkassen im Fokus stehen – vor historisch hohen finanziellen Belastungen stehen. So geht der Schätzerkreis der GKV für 2025 von einer Finanzierungslücke in einer Größenordnung von 13,8 Milliarden Euro aus und empfiehlt eine Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.
Die Gründe für eine derartige, kaum mehr schulterbare Belastung der Versicherten und Arbeitgeber sind überwiegend in den ständig steigenden Ausgaben im Gesundheitssystem zu sehen, die ihre Ursachen in den verfehlten Reformen der Gesundheitspolitik in den letzten beiden Legislaturperioden haben. So wurden die dringend notwendigen und von der GKV immer wieder geforderten Strukturreformen im ambulanten und stationären Bereich nicht angegangen, sondern vielmehr auf finanzielle Anreize im „Gießkannenprinzip“ gesetzt, die zu keiner wirklichen Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung geführt haben. Eine Fehlentwicklung, die zu einem der teuersten Gesundheitssysteme in Europa bei vergleichsweise niedriger Lebenserwartung geführt hat.
Im Sinne unserer Versicherten und Arbeitgeber gilt es daher jetzt einen „Cut“ zu setzen, das „Weiter-So“ zu beenden und in der anstehenden Legislaturperiode nunmehr endlich die erforderlichen Strukturreformen anzugehen. Die Innungskrankenkassen nehmen in Zeiten des Um- und Aufbruchs ihre Rolle als Interessenvertreter ihrer Versicherten und Arbeitgeber gegenüber der Politik ernst. Die skizzierte Richtungsänderung für den Erhalt und die Sicherstellung eines guten Gesundheitssystems und der GKV ist unser Anliegen!
Vor diesem Hintergrund gehen der IKK e.V. und seine Mitgliedskassen zielführend in den konstruktiv-kritischen Austausch mit der Politik sowie allen gesundheitspolitischen Beteiligten und Interessierten.
Treten Sie mit uns in den Dialog!
„Denn eins ist klar: Ohne eine finanziell nachhaltige Absicherung der GKV als Teil der Sozialversicherung kann ein qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem nicht gewährleistet werden. Sie ist deshalb – wie auch die solidarische Selbstverwaltung als stabilisierendes Element unserer Demokratie – die Grundprämisse, um überhaupt eine gute Versorgung anbieten und sicherstellen zu können.“
Hans-Jürgen Müller,
Vorstandsvorsitzender IKK e.V.
„Ziel muss es sein, dass wir ein solidarisches und insbesondere finanziell nachhaltiges Gesundheitswesen schaffen, damit eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung ohne Leistungskürzungen auch zukünftig sichergestellt werden kann. Eine Stärkung der Strukturen der Sozialversicherung durch eine gute Gesundheitspolitik muss zudem zur Entlastung der Versicherten sowie Betriebe im Handwerk und im Mittelstand führen.“
Hans Peter Wollseifer,
Vorstandsvorsitzender IKK e.V.