Dresden, 19. September 2019 - In Deutschland sind rund 1,7 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, ein Drittel von ihnen wird in Pflegeeinrichtungen betreut. Die Betroffenen in ihrem Alltag zu fördern und den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen, ist Ziel der MAKS®-Therapie. Angeleitet von ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten trainieren die Bewohner regelmäßig in Kleingruppen ihre motorischen, alltagspraktischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten.
Entwickelt wurde die Präventionsmaßnahme von Professor Elmar Gräßel, Leiter des Zentrums für medizinische Versorgungsforschung der psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen. „MAKS® umfasst genau die vier Kompetenzen, die gesunde Menschen ganz nebenbei in ihrem Alltag anwenden, beispielsweise bei der Arbeit. Demenz-Patienten fällt das jedoch zunehmend schwer: Wer nicht mehr richtig rechnen kann, wird irgendwann auch nicht mehr einkaufen gehen, wer die Gesichter von Bekannten vergisst, gesellige Anlässe meiden. Dieser Mechanismus beschleunigt sich mit Fortschreiten der Krankheit und die Betroffenen ziehen sich immer mehr zurück“, sagt Professor Gräßel. Studien haben gezeigt, dass diese Negativspirale durch die gezielte MAKS®-Förderung unterbrochen werden kann: Demnach lassen sich die kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten der Demenz-Erkrankten über mindestens ein Jahr hinweg stabilisieren und die emotionalen und verhaltensbezogenen Symptome sogar zeitweise zurückdrängen.
„Wir sind überzeugt, dass sich durch diese multimodale, nichtmedikamentöse Therapie die Lebensqualität von Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz merklich verbessert“, sagt Martin Heck, Leiter Referat Prävention bei der IKK classic. „Deshalb unterstützen wir stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen bei der Schulung des Personals und übernehmen dafür auch die Kosten.“ Die Qualifizierung zumMAKS®-Therapeuten wird vom Internationalen Zertifizierungsinstitut für Management und Personal ClarCert durchgeführt und umfasst drei Unterrichtseinheiten. In einem zweitägigen Kompaktseminar werden zunächst die grundlegenden Inhalte vermittelt. Im Abstand von vier Monaten wird das Erlernte nochmals verfestigt und durch eine abschließende Prüfung bestätigt. Ein digitales Handbuch fasst alle Übungen und Anleitungen zusammen und erleichtert den Pflegekräften im Alltag den Einsatz der MAKS®-Therapie.
Die IKK classic engagiert sich seit einiger Zeit verstärkt für Menschen mit Demenz: So wurden rund 50 Pflegeberater zu „Demenz Partnern“ geschult. Im Rahmen eines Pilotprojektes stellt die Kasse außerdem Pflegeeinrichtungen ein Tablet mit dem digitalen Beschäftigungsprogramm „Media4Care“ zur Verfügung.
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