Saarbrücken, 17. Dezember 2018 - In Australien ist es gelungen, die Zahl der Fälle von Gebärmutterhalskrebs aufgrund gezielter Durchimpfung zu senken; 2020 soll diese Krebsart dort eliminiert sein. Die preventa-Stiftung und die IKK Südwest setzen sich gemeinsam für dieses Ziel auch in Deutschland ein. Die IKK Südwest übernimmt seit Anfang 2018 die Impfung für Jungen.
Der alte Menschheitstraum, den Krebs besiegen zu können, könnte im Fall des Gebärmutterhalskrebses Wirklichkeit werden. Zumindest, wenn man in Australien lebt. Australische Wissenschaftler berichten, dass es in Australien gelingen kann, diese Krebsart bis 2020 zu eliminieren (The Lancet, 02.10.2018).Der Schlüssel hierzu ist die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), die diesen Krebs verursachen. Mit Hilfe dieser wirksamen und bewährten Impfung ist es in Australien gelungen, die Zahl der Erkrankungen drastisch zu senken und bis 2020 statistisch auszurotten.
In Deutschland gibt es jedes Jahr 4.540 Neuerkrankungen. Die Ursache liegt laut Dr. Claus Köster in einer mangelhaften Aufklärung und einer damit verbundenen viel zu geringen Impfrate in Deutschland. Während in Australien über 80 Prozent der 12-jährigen Mädchen und mehr als drei Viertel der Jungen geimpft sind, sind es in Deutschland gerade einmal 31 % der 15-jährigen Mädchen und nahezu null Prozent der Jungen.
Dr. Köster, der sich mit der Gründung der preventa Stiftung die Ausrottung von HPV-induzierten Krebserkrankungen zum Ziel gesetzt hat, arbeitet erfolgreich an der Erhöhung der Quoten durch einen vereinfachten Zugang zu HPV-Impfungen in Schulen.
Dr. Lutz Hager, Geschäftsführer der IKK Südwest, setzt sich gemeinsam mit Dr. Köster mit der preventa Stiftung und im Gesundheitsnetz Rhein-Neckar für dieses Ziel ein. Er stellt klar, dass die HPV-Impfung für Mädchen von 9 bis 15 Jahren bereits seit längerem - und für Jungen von 9 bis 14 Jahren seit November 2018 - eine Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen ist. Für gesetzlich versicherte Kinder ist die HPV-Impfung also kostenfrei und kann von jedem Kinder-, Haus- und Frauenarzt vorgenommen werden. Die IKK Südwest hat die Impfung für Jungen bereits seit Anfang 2018 in ihrem Leistungsangebot.„Wenn es gelingt, die Impfraten in Deutschland auf australisches Niveau zu bringen, werden wir auch in Deutschland den Gebärmutterhalskrebs besiegen. Dies ist kein Traum, sondern Realität“, betonen Dr. Köster und Dr. Hager.