IKK BB setzt auf Leistungsausweitung

Kritik am Gesetzgeber wegen massivem Eingriff in die Finanzautonomie

Potsdam, 16. Dezember 2022 - Die Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin (IKK BB) setzt weiter auf Leistungsausweitungen zum Wohle ihrer Versicherten. Dies beschloss der IKK BB-Verwaltungsrat in seiner gestrigen Sitzung und entlastete zugleich den Vorstand.

Nachdem im Sommer umfangreiche Schwangerschaftsvorsorgeleistungen eingeführt wurden, beschloss die IKK BB-Selbstverwaltung für die Versicherten nun auch die Ausweitung der HPV-Schutzimpfungen bis zur Vollendung des 28. Lebensjahres. Uwe Ledwig, Verwaltungsratsvorsitzender auf der Versichertenseite, sagte: „Hochwertige Vorsorgeleistungen sind wichtige Pfeiler für die Erhaltung der Gesundheit. Unsere Verantwortung liegt darin, dafür zu sorgen, unseren Versicherten maß-geschneiderte Extra-Leistungen zur Verfügung zu stellen um somit ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten. Hierfür machen wir uns stark.“

Das verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) sorgt eher für eine Schwächung der finanziellen Stabilität der Krankenkassen. Durch die beschlossene Absenkung der Vermögensobergrenze auf das 0,5-fache einer Monatsausgabe gehen der IKK BB rd. 5,7 Mio. Euro zugunsten des Gesundheitsfonds verloren. Dieser Betrag fehlt bei der Haushaltsplanung 2023 und konnte nur mit einer Anpassung des Zusatzbeitrags um 0,28 Prozent ausgeglichen werden. Anselm Lotz, Vorsitzender der Arbeitgeber im Verwaltungsrat der IKK BB, kritisiert: Die Refinanzierung des Finanzlochs in der GKV von voraussichtlich 17 Mrd. Euro geht zum größten Teil zu Lasten der Beitragszahlenden. Es wird Zeit, dass endlich kostendeckende Beiträge für die Gesundheitsversorgung für ALG-II-Beziehende gezahlt werden. Stattdessen werden Beitragsreserven bei den Krankenkassen abgeschmolzen und Beitragsmittel aus dem Gesundheitsfonds abgeschöpft.“