IKK classic plädiert für Pflege-Leistungskomplex zur flexiblen Versorgung im Quartier

Caring Community – Pflege im Quartier

Dresden, 14. Oktober 2024 - „Um auch in Zukunft eine gute pflegerische Versorgung sicherzu-stellen, sind innovative Konzepte gefragt. Ein vielversprechender Ansatz ist aus unserer Sicht die Quartierspflege“, sagte Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic, auf dem von der Krankenkasse initiierten Panel „Caring Community – Pflege im Quartier“ des Europäischen Gesundheitskongresses am 10. Oktober in München.

Bei der Quartierspflege wird der Pflegebedarf durch einen Pflegemix aus professionellen und ehrenamtlichen Pflege- und Betreuungskräften vor Ort gedeckt. Wohn- und Versorgungsangebote werden stadtteil- und wohnquartiersbezogen vernetzt und bedarfsgerecht vor Ort entwickelt. „Vorhandene Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten können so deutlich effizienter eingesetzt werden“, so Frank Hippler. „Außerdem entspricht das Konzept der Quartierspflege dem Wunsch vieler Menschen, im Alter und bei möglicher Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu Hause leben zu können.“

Es gibt bereits erfolgreiche Modellprojekte, zum Beispiel das Programm „QuartierPflege“ der Gesellschaft für Gemeinsinn e.V. Das Programm wird bereits in Regionen mehrerer Bundesländer umgesetzt, unter anderem in Baden-Württemberg und Sachsen. Dabei entlastet ein lokales Netzwerk aus drei bis sechs festen Nachbarinnen pro Fall die Angehörigen von Menschen mit Unterstützungsbedarf — koordiniert und fachlich begleitet durch hauptamtliches Personal. Professionelle Pflegekräfte kümmern sich um anspruchsvolle pflegerische Tätigkeiten und treten dem Netzwerk bedarfsorientiert bei. Das Netzwerk wird koordinierend und organisatorisch durch die kommunalen Gebietskörperschaften unterstützt.

Einen Leistungskomplex und einen Leistungsanspruch zur flexiblen Versorgung im Quartier ist in den Sozialgesetzbüchern jedoch nicht vorhanden. „Die Aufnahme in die Sozialgesetzgebung wäre ein wichtiges Signal an die Länder und Kommunen, die quartiersbezogene Pflege in ihren Regionen stärker voranzubringen und erhöht die Chance, dass erfolgreiche Konzepte auch in der Regelversorgung ankommen“, so der Vorstandsvorsitzende.