Dresden, 13. November 2018 - Diabetes ist eine Volkskrankheit mit ständig steigenden Patientenzahlen. Schon heute sind etwa 6,7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, die meisten an Typ-2-Diabetes. Als große bundesweit tätige Krankenkasse ist auch die IKK classic mit den damit verbundenen Herausforderungen konfrontiert: In den Jahren 2012 bis 2016 ist der Anteil der Typ-2-Diabetiker unter den Versicherten der Kasse um 16 Prozent gestiegen. 320.000 Menschen – das sind 9,4 Prozent der IKK classic-Versicherten – sind betroffen. Mehr als 20 Prozent der Leistungsausgaben der Kasse, rund zwei Milliarden Euro im Jahr, fließen in die Versorgung dieser Patientengruppe.
Diese Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll die Relevanz des Themas Diabetes; für die soziale Krankenversicherung, aber auch für die gesamte Gesellschaft. „Deshalb unterstützt die IKK classic ausdrücklich die Einführung eines nationalen Diabetesplans und insbesondere die im Koalitionsvertrag angekündigte Diabetes-Strategie. Viele der darin vorgesehenen Maßnahmen sind bereits Bestandteile des neuen, in Deutschland einzigartigen Diabetes-Programms, das wir in den kommenden Monaten beginnen und dann schrittweise ausbauen“, sagt Dr. Christian Korbanka, Leiter des Unternehmensbereichs Gesundheitspartner und -versorgung der IKK classic. Das Programm nimmt Diabetes ganzheitlich in den Blick und wendet sich an einen breiten Kreis von Betroffenen: An Diabetiker, an Prädiabetiker, aber auch an deren Angehörige und andere Interessierte. Es stellt sowohl die individuelle bedarfsgerechte Versorgung als auch unterschiedliche Präventionsmaßnahmen in den Mittelpunkt und setzt schon kurzfristig erste Impulse zur Umsetzung der geplanten Diabetes-Strategie.
Denn Diabetes ist eine Erkrankung, bei der gezielte Steuerungsansätze wirklich greifen. Mit einer koordinierten und strukturierten Versorgung lassen sich signifikante Verbesserungen des Gesundheitszustandes der betroffenen Menschen erreichen. Frühzeitig erkannt und behandelt, lässt sich ein Typ-2-Diabetes sogar stoppen. Typische Folgeerkrankungen wie etwa Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- oder Nervenschäden, können in vielen Fällen verzögert, oft sogar vermieden werden.
„Kernstück des Programms wird eine innovative digitale Versorgungsplattform sein. Sie bietet Unterstützung in den fünf für die Entwicklung und Behandlung des Diabetes relevanten Dimensionen: Gesundheitskompetenz, Selbstmanagement, Bewegung, Ernährung und Lebensstil“, sagt Dr. Christian Korbanka.
Zu diesen Themenfeldern werden auf dem Portal umfassende Informationen und Versorgungsangebote zu finden sein. Die Basisversion richtet sich ausdrücklich nicht nur an Versicherte der IKK classic, sondern ist allen Interessierten zugänglich, unabhängig von der Krankenkasse.
Auf einer weiteren Ebene des Programms rückt dann die Versorgung der Versicherten der IKK classic in den Mittelpunkt. Hier wird es analoge und digitale Angebote für unterschiedliche Zielgruppen geben (z.B. Jugendliche, Handwerker, Diabetiker mit Herzinsuffizienz). Ein spezielles „Kids-Programm“ richtet sich beispielsweise an von Typ-1-Diabetes betroffene Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen und bezieht erstmals auch ihre Bezugspersonen, also Familie, Freunde, Lehrer oder Erzieher ein.
Einen berufszentrierten Ansatz wird die IKK classic als größte handwerkliche Krankenversicherung ab Anfang des Jahres 2019 in Sachsen und der Region Nordrhein verfolgen. Rund einhundert ausgewählte Versicherte aus dem Handwerk können sich dann in ein digitales Versorgungsprogramm einschreiben. Dieses bietet eine auf die spezifischen Bedingungen handwerklicher Berufe ausgerichtete individuelle Betreuung. Dazu gehören telefonische Coachings sowie die telemedizinische Koordination relevanter Werte wie Blutzucker, Körpergewicht und Aktivität.
Das Programm wurde vom Deutschen Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) entwickelt und bereits erfolgreich evaluiert. So konnte in einer Studie gezeigt werden, dass die Änderung des Lebensstils zu einer messbaren Verbesserung des Gesundheitszustands bei Typ-2-Diabetikern führt: Mehr als 25 Prozent der Teilnehmer mussten nach einem Jahr kein Insulin mehr spritzen.
„Das ist aus unserer Sicht eine hoffnungsvolle Perspektive und auch ein gutes Beispiel dafür, was die Digitalisierung im Gesundheitswesen leisten kann und sollte: Nämlich die Versorgung verbessern und somit den Versicherten einen echten Mehrwert bieten“, sagt Dr. Christian Korbanka von der IKK classic.
Mehr Informationen zum Thema Diabetes gibt es unter www.ikk-classic.de/diabetes-bewegen