Mainz, 24. Oktober 2018 - Im Gesetzesentwurf des GKV-Versichertenentlastungsgesetzes (GKV-VEG) wird eine Reform des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) bis Ende des Jahres 2019 vorgesehen. Im neuen Quartalsvideo 02/2018 äußert sich IKK Südwest Vorstand Roland Engehausen über dringende Reformerfordernisse: „Das aktuell beherrschende RSA-Prinzip „Geld für Diagnose“ führt zu Schieflagen bei Kassen und Preis-Dumping im Gesundheitswesen, da nach diesem Verteilungsmechanismus Krankenkassen dann wirtschaftlich besonders erfolgreich sind, wenn dieses Geld möglichst nicht für die gute Versorgung der Patienten investiert wird.“
Eine gerechte Lösung wäre aus Sicht der IKK Südwest die Ausweitung der Kranken-geld-Sonderregelung durch eine anteilige Berücksichtigung der tatsächlichen Ist-Kosten auf alle berücksichtigungsfähigen Leistungsausgaben. So könne die Preisgestaltung zulasten der Leistungserbringer auf ein gesundes Maß abgebremst und der GKV-Finanzausgleich kalkulierbarer gestaltet werden.
Eine allgemein akzeptierte RSA-Reform müsse die negativen Effekte dieses Preis-Dumping-Wettbewerbs reduzieren. Eine anteilige Berücksichtigung der tatsächlichen Ist-Kosten sei laut Engehausen geeignet, um die Fehlsteuerungen des alleinigen Prinzips von „Geld für Diagnose“ abbremsen zu können. In einem fairen Morbi-RSA müsse zudem eine Berücksichtigung unterschiedlicher regionaler Ausgabenstrukturen er-folgen. „Jeder Wunsch nach mehr Qualitätswettbewerb im Gesundheitswesen läuft ins Leere, solange für Krankenkassen nach der Morbi-RSA-Zuweisungslogik nur der billigste Versorgungspreis je kodierter Diagnose zählt“, so der Krankenkassenvorstand. Weitere Informationen finden Sie im Video.