Schutz für die Jüngsten mit RSV-Prophylaxe

IKK gesund plus unterstützt bei der Vorbeugung von Atemwegserkrankungen

Magdeburg, 5. Oktober 2023 - Der von Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin erwartete Anstieg von RSV-Infektionen ist eingetreten. Das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, ist weltweit der häufigste Grund für akute Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege bei Säuglingen und Kleinkindern. RSV-Infektionen sind in dieser Altersgruppe weltweit die zweithäufigste Todesursache. In den ersten beiden Lebensjahren erkrankt fast jedes Kind mindestens einmal an dem Virus, häufig in den Wintermonaten. Seit der Corona-Pandemie ist ein deutlicher Anstieg der Infektionszahlen zu verzeichnen.

„Die meisten Kinder stecken sich in ihrer näheren Umgebung an, wie zum Beispiel in der Kindertagesstätte oder innerhalb der Familie. Durch die monatelange Isolation im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen reduzierte sich der Austausch von Krankheitserregern in dieser Zeit jedoch stark. Infolge dieses mangelnden immunologischen Trainings konnten besonders die in den letzten drei Jahren geborenen Kinder nur unzureichend Abwehrkräfte bilden“, erklärt Dr. med. Gunther Gosch, Impfexperte und Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. „Seit 2020 können wir eine Verschiebung der RSV-Saison und einen enormen Anstieg der Infektionszahlen beobachten. Auch der Anteil schwerer Krankheitsverläufe hat zugenommen.“

In Sachsen-Anhalt mussten nach Erhebungen der IKK gesund plus unter ihren Versicherten im Jahr 2020 insgesamt 45 Kinder aufgrund einer RSV-Infektion vollstationär behandelt werden. 2023 waren es bereits 35 Kinder allein in den ersten drei Monaten. Bis Ende des Jahres ist von einer Verdreifachung der vollstationären Behandlungen im Vergleich zu 2020 auszugehen.

Vor diesem Hintergrund droht in den Wintermonaten wie in den Vorjahren eine Überbelastung der kindermedizinischen Einrichtungen. Von RSV-Infektionen besonders schwer betroffen sind Kinder mit Vorerkrankungen oder ehemalige Frühgeborene. Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus, empfiehlt darum die Prophylaxe mit einem Antikörper: „Um die Jüngsten vor schwerwiegenden Atemwegserkrankungen zu schützen und die Kapazitäten in den Intensiv- und Notfallkliniken zu erhalten, ist präventives Handeln von entscheidender Bedeutung. Viele Eltern wissen nicht, dass eine Immunisierung ihrer Kinder mit Antikörpern möglich ist. Nur drei Prozent der mit RSV infizierten Säuglinge haben zuvor eine Prophylaxe erhalten. Doch diese kann schwere Krankheitsverläufe und Klinikaufenthalte verhindern. Als erste Krankenkasse bundesweit übernimmt die IKK gesund plus anteilig die Vergütung für die Injektionen. So können wir unsere Versicherten effektiv vor dem Ernstfall schützen.“

Zur Zielgruppe der Prophylaxe gehören Kinder, die vor der 35. Schwangerschaftswoche geboren wurden und zu Beginn der „RSV-Saison“ jünger als sechs Monate sind. Von der Prophylaxe könnten außerdem Kinder profitieren, die unter zwei Jahren alt sind und im vergangenen halben Jahr wegen einer chronischen Lungenerkrankung behandelt wurden oder angeborene Herzfehler haben. Den Planungen zufolge sind die Injektionen vor allem von November bis April sinnvoll, weil in diesen Monaten die Gefahr für Kinder, sich mit RSV-Erregern anzustecken, am höchsten ist.