Stationäre Versorgung in der Region braucht gemeinsamen Schulterschluss aller Akteure

Krankenkassen fordern Gesamtstrategie zur Zukunft der saarländischen Krankenhauslandschaft

Saarbrücken, 13. März 2020 - Die gesetzlichen Krankenkassen im Saarland kritisieren das Vorgehen des Klinikträgers rund um die plötzliche Ankündigung der Krankenhausschließung des Standortes Lebach. Insbesondere die kurzfristige Entscheidung ohne Einbezug der weiteren Beteiligten sowie die Art der Kommunikation sei gegenüber der Bevölkerung, den Mitarbeiter und Patienten nicht verantwortungsvoll, so die Kassenvertreter. In Anbetracht der aktuellen Situation müsse es nun darum gehen, alle Beteiligten schnell an einen Tisch zu bekommen und nach Lösungen für die Saarländer zu suchen. Die Krankenkassen im Saarland wollen ihren Beitrag für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in der Zukunft im Sinne einer neu zu entwickelnden Gesamtstrategie leisten.

Auch wenn die Schließung eines Klinikstandorts eine Trägerentscheidung ist, so wäre es insbesondere im Hinblick auf die Versorgung der Saarländer wichtig gewesen, frühzeitig den Schulterschluss mit der Landesregierung und den Kostenträgern im Saarland zu suchen. Daher bewerten die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen die Art und Weise der kurzfristigen Kommunikation als leichtfertig und nicht nachvollziehbar. Hier hätte früher, verantwortungsvoller und transparenter informiert werden müssen.

Es müsse nun darum gehen, die Versorgung der Bevölkerung in der Region mittel- und langfristig sicherzustellen. Die Krankenkassen im Saarland halten es für sinnvoll, das durch das saarländische Gesundheitsministerium eingeleitete Interessenbekundungsverfahren rund um die „Nordsaarlandklinik“ abzuwarten. Die Krankenkassen unterstützen die Forderung von Gesundheitsministerin Monika Bachmann, dass sich die in der Region tätigen Krankenhausträger aktiv und ggf. gemeinsam in das Interessenbekundungsverfahren einbringen. Zudem begrüßen die Krankenkassen in diesem Zusammenhang die vom Gesundheitsministerium geplante An­passung und Fortschreibung des Krankenhausplans. Das reicht aber noch nicht.

Denn echte Strukturveränderungen sind nur gemeinsam möglich, und dafür müssen alle an einen Tisch: das Gesundheitsministerium, die Krankenhausgesellschaft und/oder einzelne Krankenhausträger, die Kassenärztliche Vereinigung sowie die gesetzlichen Krankenkassen.  

Zusätzlich müssen den saarländischen Krankenhäusern deutlich mehr Investitionsmittel zur Verfügung gestellt werden, damit diese in die Zukunft investieren können. Letztlich muss eine qualitativ hochwertige Versorgung der Saarländer das entscheidende Kriterium für die anstehenden Strukturentschei­dungen im Krankenhausbereich sein.