Die Notwendigkeit, die Versorgung der Patient:innen und Versicherten zu stärken und Innovationen voranzutreiben, ist für ein qualitätsorientiertes, nachhaltiges Gesundheitswesen essentiell. Auch wenn die Bundesregierung in den vergangenen Legislaturperioden hierzu viele Gesetze auf den Weg gebracht hat, sind wichtige Themen – auch bedingt durch die Corona-Pandemie – auf der Strecke geblieben. Umso mehr sehen die Innungskrankenkassen die Gesundheitspolitiker der künftigen Regierung in der Pflicht, wieder mutigere Schritte in Richtung aufeinander abgestimmter Versorgungskonzepte zu unternehmen.
„Seit Jahren fordern wir Innungskrankenkassen schon den Ausbau von Kooperation, Delegation und Substitution zur Überwindung von Schranken zwischen medizinischem und nichtmedizinischen Leistungserbringern“, sagt Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. Zur Entlastung der ärztlichen Strukturen müsse mehr Verantwortung auf nicht medizinische Fachberufe und Gesundheitshandwerker übertragen werden. „Dies bedingt aber auch eine entsprechende Budgetverantwortung“ so Müller und verweist auf die beiden bisher einmaligen Modellprojekte der IKK Brandenburg und Berlin sowie der BIG direkt gesund zu Blanko-Verordnungen für Physiotherapie.
„Ein weiterer Bereich, die Versorgung von Patient:innen und Versicherte zu verbessern, sehen wir in der Spezialisierung und Standortkonzentration von Kliniken“, erklärt Hans Peter Wollseifer, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. Es geht darum, neue Ansätze zur übergreifenden Versorgung zu finden und z.B. die Krankenhausplanung sowohl bundesländer- wie sektorenübergreifend aufzustellen.
„Mit Nachdruck müssen die Länder auf die Einhaltung der gesetzlichen Verpflichtung zur Investitionskostenfinanzierung verpflichtet werden.“ fordert der Vorstandsvorsitzende. Nicht zuletzt geht es um eine angemessene Personalausstattung in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Sicherstellung der qualifizierten Patientenbetreuung.
Schließlich sehen die Innungskrankenkassen auch eine weiterführende Versorgungsverbesserung in der Schaffung von „Gesundheitszentren im ländlichen Raum“. Ziel ist es, über diese spezifischen Gesundheitszentren die Versorgung mit Basis- und Notfallleistungen in dünnbesiedelten Gebieten zu sichern, erläutert Wollseifer.
Hinweis für die Redaktionen:
Mehr Informationen und Hintergrundmaterial zum Themenbereich „Strukturelle Schwächen der Versorgung beheben“ sowie ein Video-Statement des arbeitgeberseitigen Verwaltungsratsvorsitzenden der IKK Brandenburg und Berlin, Anselm Lotz, finden Sie hier: www.ikkev.de/strukturelle-schwaechen
Das vollständige Positionspapier der Innungskrankenkassen zur Bundestagswahl 2021 kann hier abgerufen werden: www.ikkev.de/positionen-2021